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Wir informieren die
Beschäftigten des DGB
Bildungswerks

Vertrauen und Meinungsstreit statt Bekennertum

GBR zu einer von der GF verlangten „Erklärung“ freiberuflicher MitarbeiterInnen

Die ReferentInnen und TeamerInnen des Bereichs Betriebsrätequalifizierung sind am 12.11.2010 von der Geschäftsführung* schriftlich aufgefordert worden, eine „Erklärung“ zu unterschreiben. Damit verpflichten sie sich, im Zusammenhang mit der Schließungsdiskussion drei Regeln in den von ihnen geleiteten Veranstaltungen zu beachten. So sollen sie keine Werbung für den „Förderkreis Sasel“ betreiben sowie bei Nachfrage auf GBR und GF-Informationen zur „Standortverlagerung“ verweisen. Im Zusammenhang mit dieser Verlagerung sollen sie sich drittens auf die Auskunft beschränken, „dass das BW Anzahl und Themen der Betriebsräteseminare im gleichen Umfang fortführ(t)“.

Man mag die dreifache Verhaltensanforderung für marginal, sie aus dem Blickwinkel der Geschäftsführung gar für akzeptabel halten, der Bekenntniszwang, der den freiberuflichen MitarbeiterInnen damit auferlegt wird, ist es nicht. Er produziert bzw. vertieft Vertrauensrisse im DGB Bildungswerk zwischen freiberuflich Beschäftigten und dem fest angestellten Personal. Darüber hinaus lässt er Mei¬nungsstreit zur Loyalitätspflicht, die engagierte Überzeugung zum hohlen Zwang verkommen. Denn die Angesprochenen sollen sich auch vom Förderkreis distanzieren, den die „Erklärung“ als Übeltäter charakterisiert, der falsche Informationen verbreite und indoktrinierend wirke. Weshalb die „Pflege der Streitkultur und Diskurses“, die in den einleitenden Worten der Erklärung als wesentliches Merkmal von Veranstaltungen des DGB Bildungswerks ausgewiesen wird, im eigenen Verhalten der GF derart eilfer¬tig preisgegeben wird, ist uns ein Rätsel. Woher die Angst vor TeamerInnen, dass die GF meint, sich von ihnen eine Erklärung unterschreiben lassen zu müssen?

Wer politisch-moralisch im Recht ist, kann in machtbasierten Auseinandersetzungen gleichwohl unterlegen sein. Deshalb können wir den von der GF angesprochenen KollegInnen nicht empfehlen, die Unterschrift unter die Erklärung zu verweigern. Allerdings lassen wir keinen Zweifel daran, dass der GBR die hier beschriebene Maßnahme ebenso verurteilt wie sonstige Drangsalierungen und Sanktionen gegenüber TeamerInnen/ReferentInnen des DGB Bildungswerks, die sich für den Erhalt des Tagungszentrums Hamburg-Sasel engagieren. Bisheriger Höhepunkt dieses Vorgehens ist der Auftragsentzug für Hans Mielke. Der GBR wendet sich entschieden gegen diesen Umgang mit missliebigen KollegInnen und fordert die Geschäftsführung auf, die Sanktionen zurückzunehmen und zu einer sachlichen Auseinandersetzung zurückzukehren.

Die von der GF geforderte „Erklärung“ fügen wir zur Information der GBR-Info bei.

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* Auch wenn der Begleitbrief zur Erklärung von MitarbeiterInnen des BRQ-Bereichs unterzeichnet wurde, gehen wir mit Blick auf die Briefkopfzeilen wohl nicht fehl in der Annahme, dass der eigentliche Absender die Geschäftsführung ist.

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Auf unserem Diskussions-Blog kannst Du die den ReferentInnen nun zur Unterschrift vorgelegte Erklärung auch im Orginal finden. Dort kannst Du dann auch selber etwas schreiben.