Für den Erhalt unserer Bildungszentren!

Hamburg, 14. Dezember 2011

Noch sind die Pläne von DGB Bildungswerk-Geschäftsführer Dr. Dieter Eich unsere Bildungszentren in Hamburg und in Starnberg zu schließen, nicht vom Tisch! Doch dem heftigen Schlagabtausch zwischen den Beschäftigten, dem Förderkreis sowie zahlreichen Betriebsräten einerseits und den Vertretern der Geschäftsführung des DGB Bildungswerks auf der anderen Seite, folgt nun eine Phase des Gesprächs. Gespräche mit dem DGB. Denn der trägt als Dachverband die politische Verantwortung für den Fortbestand unserer Häuser!

Dass solche Gespräche nun (zumindest im Ansatz) möglich werden, ist indes auch ein Erfolg der Aktionen! Des Widerstands der Beschäftigten und ihrer Unterstützer. Denn damit, dass sie so ins Zentrum der Kritik tausender Betriebsräte geraten, damit hatten die Verantwortlichen wohl nicht gerechnet. Aktionen bleiben deshalb auch weiterhin notwendig. Sie werden dann wieder zunehmen, wenn die Gespräche, die jetzt stattfinden, stocken.

Denn die Tagungszentren und eine gute Betriebsräte-Qualifizierung zu sichern, das ist auch das Ziel der jetzt stattfindenden Gespräche! So wie jetzt am 3. Dezember, als sich die Betriebsräte des DGB Bildungswerks in Berlin mit der DGB-Vize-Vorsitzenden Ingrid Sehrbrock trafen. Angestoßen von der NGG und ihrer stellvertretenden Bundesvorsitzenden Michaela Rosenberger, trafen sie dort zwar auch auf DGB-BW-Geschäftsführer Dr. Dieter Eich, doch nicht er, sondern I. Sehrbrock führte das Gespräch. Viele Fehler seien gemacht worden, führte sie aus. Den Maulkorberlass den Dieter Eich erst vor einigen Wochen Referentinnen und Referenten aufdrücken wollte, meinte sie damit auch.

Sasel hat ZukunftÜberhaupt: „In einer ruhigen und sachlichen Atmosphäre“ hätte dieses erste Gespräch stattgefunden, bilanzierte dann auch der Gesamtbetriebsrat des DGB Bildungswerks in einer Mitteilung für die Beschäftigten vom 7. Dezember. Wir stellen sie Euch hier im Original zur Verfügung.

Erste Vereinbarungen wurden erzielt: der Geschäftsführung ist nun aufgegeben, wirklich belastbare Zahlen zur wirtschaftlichen Lage den Betriebsräten des Bildungswerks zur Verfügung zu stellen. Beidseitig soll bis Mitte Februar an Konzepten zur Zukunft des Bildungswerks gearbeitet werden. Für uns, für die Beschäftigten und ihre Betriebsräte, für die Referentinnen und Teamenden, vor allem aber den vielen Kolleginnen und Kollegen, die Seminarangebote nutzen, bleibt dabei eines klar: Als „zukunftsfähig“ können wir ein Konzept nur bezeichnen, wenn dies die Fortexistenz eigener Häuser einschließt!

Leichtes Störfeuer gibt es natürlich auch: so etwa mit einem Prognose-Material aus der Geschäftsführung. Ein Rückgang der Teilnehmerbelegungen bis 2015 auf nur noch 41 Prozent des jetzigen Niveaus wird damit errechnet. Errechnet? Woher kommen die Zahlen? Wie sind sie belastet oder begründet? Es ist einfach ein gerader Strich, der da entlang der x-Achse zwischen zwei vorgegebenen Werten gezogen wurde. Mit Mathematik, mit konkreten Daten hat dieses nichts zu tun. Mit Politik und Konzepten noch weniger! Doch auch deshalb ist es gut, dass nun in Berlin vereinbart wurde, dass bis Mitte / Ende Februar jegliche Aktivitäten zu unterlassen sind, die auf eine Schließung der Häuser orientieren. An wirklichen Konzepten soll und muss bis dahin indes gearbeitet werden.

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Bereits vier Tage später, am 07.12.2010, waren die Häuser dann schon ein Thema im Bundesvorstand des DGB. Immerhin: zwei der großen Einzelgewerkschaften hatten sich klar für den Erhalt unserer Bildungszentren ausgesprochen. Und die Stimmen der Solidarität, sie werden auch in den anderen Einzelgewerkschaften stärker.

Am 10.12. gab es ein Treffen von etwa 30 Referentinnen und Referenten der Hamburger Tagungsstätte. Auch hier wurde vereinbart, nun die konzeptionelle Arbeit für die Fortexistenz der Häuser noch zu verdichten.

Am Tag drauf trafen sich schließlich die Teamenden. Konzeptionelle Arbeit sei wichtig, so auch dort der Tenor. Gleichzeitig wollen die Kolleginnen und Kollegen nun die Forderung nach dem Erhalt unserer Häuser noch stärker in den Mittelpunkt Ihrer Seminararbeit stellen.